Impuls am Sonntag

von Familie Weitlaner SMDB, Evangelium Joh 1,1-18: „Im Anfang war das Wort!“

„Im Anfang war das Wort“.
Als Menschen möchten wir uns mitteilen und mit anderen austauschen und das tun wir in erster Linie durch unsere Worte. Dass es nicht immer ganz einfach ist, Dinge in Worte zu fassen und die passenden Worte zu finden, davon zeugt auch das Lied, das uns beim Lesen der Bibelstelle durch den Kopf gegangen ist. „Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton“. Bestimmt haben wir uns alle schon einmal in einer Situation gefunden, in der uns „die Worte gefehlt haben“. Besonders schwer in Worte zu fassen sind Dinge, die uns tief berühren – im Positiven wie im Negativen. So ringt auf den ersten Blick auch der Evangelist Johannes nach Worten, um die Menschwerdung Gottes und seine Liebe zu den Menschen zu beschreiben. Der vertraute Text hat trotz mehrmaligem Lesens etwas immer noch Geheimnisvolles und nicht vollends Durchschaubares – so wie es auch mit der Liebe Gottes ist – sie lässt sich nach menschlichen Begriffen nicht vollends verstehen.

Ist euch das auch schon einmal passiert? Ein lieber Mensch hat mit euch das Gespräch gesucht und ihr habt überhaupt nicht gewusst, was ihr sagen sollt, weil sich der andere in einer sehr belastenden Situation befunden hat. Nach dem Gespräch hat euch die andere Person gesagt, wie wohltuend das Gespräch war und man denkt sich „Ich habe ja gar nichts gesagt?“ Oft kommt es gar nicht so sehr darauf an, was wir sagen, sondern mit welcher inneren Haltung wir anderen begegnen. Auch wenn sich in der Kommunikation vieles um Worte dreht – wenn man nicht weiß, was man sagen soll, ist manchmal auch Schweigen eine Option.

„Gib mir die guten Gedanken – nimm mir das Netz vom Verstand“ heißt es in dem Lied weiter. Vieles wurde im vergangenen Jahr über die Coronapandemie gesagt – den Überblick zu bewahren war und ist schwer. Und dennoch lohnt es sich, den Blick auf das Positive zu wagen – ein gutes Wort für jemanden übrig zu haben, der vielleicht durch die aktuelle Krise in eine besondere Herausforderung geraten ist oder sich große Sorgen macht, kann so viel Licht in die Welt bringen. Wenn wir es wagen, in diesen ganz kleinen Augenblicken ehrlich für andere Menschen da zu sein und dies aus einer inneren Überzeugung zu tun – dann dringt etwas von dem Licht, von dem Johannes spricht, in diese Welt – dann strahlt ein kleines Stück Weihnachten. Und die richtigen Worte? Die kommen dann von selbst.

(Margot und David Weitlaner SMDB)

Impuls zum Sonntagsevangelium, Joh, 1,1-18

Der Prolog
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Zurück zur Übersicht

Um die volle Funktionalität unserer Website zu gewährleisten bzw. unser Angebot zu optimieren, setzt unsere Website Cookies. Weiterlesen …